Fältchen und Falten – was kann Kosmetik?

Lebensjahre lassen sich an keinem anderen Organ so genau ablesen wie an unserer Haut. Ab wann und warum altert die Haut überhaupt?
Leider hat die Werbung hier Recht: Die Alterungsprozesse beginnen schon ungefähr ab dem 25. Lebensjahr!
Mit der Zeit nehmen die Elastizität und Spannkraft vermittelnden Fasern, Kollagen und Elastin, in der mittleren Hautschicht ab. Die Haut wird insgesamt dünner und schlechter durchblutet. Sie wird trockener, da weniger hauteigene Feuchthaltefaktoren gebildet werden und die Wasserbindungskapazität insgesamt abnimmt. Als weitere Folge wird die Haut damit empfindlicher gegenüber Umwelteinflüssen. All diese Veränderungen klingen erst einmal ziemlich beunruhigend, doch gibt uns die Kosmetik auch einige gut wirksame Möglichkeiten der Gegenwehr an die Hand. Ich will Ihnen kurz einige wichtige Stoffe vorstellen:
Sogenannte Stoffwechselaktivatoren verbessern die innere Struktur der Haut wieder. Vitamin A und seine Abkömmlinge fördern die Zellteilung, die Hautdicke nimmt wieder zu, mehr bindegewebsbildende Zellen bewirken auch eine erhöhte Kollagen-Bildung. Gleichzeitig werden weniger Kollagenfasern abgebaut.
Eine wichtige Voraussetzung für die Produktion von Kollagen ist das Vorhandensein von Vitamin C. Über spezielle Präparate kann es auch äußerlich aufgetragen werden, denn es wird sonst durch UV-Licht und Sauerstoff schnell zersetzt oder führt bei Überdosierung zu Reizungen.
Neuartige Peptide wie Argireline wirken im oberen Hautbereich ähnlich dem Botox, sie beeinflussen die Kommunikation zwischen den Zellen und bewirken dadurch vor allem eine Minderung der Mimikfalten.
Sphingolipide sind wichtig für die Bildung von Ceramiden, die einen Teil der schützenden Barriereschicht in oberen Hautschichten bilden. Für die körpereigene Bildung dieser Substanzen ist die Zufuhr von ungesättigten Fettsäuren aus der Nahrung unverzichtbar.
Aus Kosmetikprodukten gar nicht mehr wegzudenken ist derzeit die Hyaluronsäure. Sie ist ähnlich wie Stärke aus vielen einzelnen Zuckerbausteinen aufgebaut und wird in unterschiedlichen Kettenlängen eingesetzt. Aufgrund dieser Struktur kann sie große Mengen Wasser binden und verbessert dadurch den Feuchtigkeitshaushalt in der Epidermis, Fältchen werden aufgefüllt. Die Form mit den kürzeren Ketten kann weiter in die Tiefe eindringen und wohl auch die Zellneubildung beeinflussen, ist aber wesentlich teurer als die längerkettige.
Das individuelle Fortschreiten der Hautalterung ist natürlich auch abhängig von der individuellen Hormonsituation und unseren Genen. Eine gesunde Lebensführung trägt ihren Teil dazu bei, dass Faktoren wie UV-Strahlung, Rauchen, Streß und Schlafmangel, unsere Haut nicht zusätzlich „alt“ aussehen lassen. Achten Sie also auch auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und essen Sie viel buntes Obst und Gemüse, denn es enthält die nötigen Vitamine und Antioxidantien, die für einen strahlenden Teint notwendig sind.
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