Die Sucht nach Medikamenten ...

PTA, FachPTA für Homöopathie und Naturheilkunde
Ihr Apothekentipp für März von Dunja Sattes

PTA, Heilpraktikerin
Ihr Apothekentipp für März von Sibylle Bimmrich
… ist häufiger, als man glaubt. Wie man sie erkennt, welche Mittel ein besonders suchterzeugendes Potenzial besitzen und auf was Sie achten sollten, erfahren Sie hier.
Schätzungsweise zwei Prozent der Deutschen nehmen Arzneimittel ohne medizinischen Grund ein. Zwei Drittel davon sind Frauen im mittleren bis hohen Alter. Aber auch Jugendliche greifen zu oft zu Medikamenten.
Was heißt abhängig sein
Sucht bedeutet, ein kaum beherrschbares Verlangen nach einer Substanz oder einer stimulierenden Situation zu haben. Sie entwickelt sich schrittweise aus dem normalen Gebrauch über die Gewöhnung zur physischen, oft auch psychischen Abhängigkeit. Spricht man von Suchtmitteln, denkt man meist an Drogen, Alkohol oder Nikotin. Aber auch Medikamente zählen dazu. Wird das jeweilige Mittel dem Betroffenen vorenthalten, entwickelt er körperliche (Kopfschmerzen, Müdigkeit etc.) und/oder psychische (gereizte Stimmung) Entzugserscheinungen.
Vom Missbrauch zur Sucht
Ein Missbrauch liegt vor, wenn Arzneimittel anders, als vom Arzt vorgesehen, eingesetzt werden. Das heißt, die Einnahme erfolgt über einen zu langen Zeitraum oder in einer zu hohen Dosierung. Daraus entsteht dann oft eine Sucht. Der Teufelskreis beginnt, wenn die Wirkstoffe mancher Medikamente bei nicht bestimmungsgemäßer Anwendung wiederum genau die Symptome hervorrufen, gegen die sie ursprünglich eingesetzt wurden. Dann erfolgt schnell der Griff zur nächsten Dosis. Hier sind vor allem Schmerz-, Beruhigungs-, Schlaf-, aber auch Anregungsmittel sowie Appetitzügler problematisch.
Stellen Sie sich Fragen
Um selbst zu erkennen, ob Sie betroffen sind, stellen Sie sich beispielsweise folgende Fragen: Nehme ich das Präparat wirklich vorschriftsmäßig ein? Habe ich die Dosis selbstständig erhöht? Brauche ich es zwingend in immer kürzeren Abständen? Was passiert, wenn ich es weglasse? Ganz wichtig: Suchen Sie sich rechtzeitig Hilfe. Je früher eine Medikamentensucht erkannt wird, desto leichter ist es, sie zu überwinden und damit körperliche oder psychische Folgeschäden zu verhindern.
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