Blutdruckmessung – immer mit der Ruhe!

Blutdruck messen ist ganz einfach, aber was steckt genau dahinter?
Es bedeutet zunächst, dass der Druck gemessen wird, den die Blutflüssigkeit im Inneren der Arterien gegen deren Wände ausübt. Wenn der Herzmuskel sich zusammenzieht und damit Blut in die Adern pumpt, dann ist der gemessene Druck am höchsten, man spricht vom „systolischen“ Blutdruck. Im Anschluss entspannt sich der Herzmuskel wieder und der Druck sinkt auf sein Minimum, das ist der „diastolische“ Blutdruck. Bei jedem Herzschlag bewegt sich der Druck also zwischen diesen beiden Werten, idealerweise sollte er bei ca. 120/80 liegen. Liegen die Werte höher als 140/90 ist Vorsicht geboten. Hoher Druck im System belastet das Herz bei jedem Schlag, das Risiko für die Entwicklung einer Herzerkrankung steigt. Bei sehr hohen Werten besteht die Gefahr eines Schlaganfalles.
Wie funktioniert das Messen des Blutdrucks eigentlich?
Über die Manschette des Gerätes wird durch das Aufpumpen Druck auf den Arm und die darin liegenden Blutgefäße ausgeübt. Wird der Druck wieder nachgelassen, kann man mit einem Stethoskop ab einem bestimmten Punkt die Pulsgeräusche hören (systolischer Wert). Dort, wo das Geräusch wieder aufhört, wird die Diastole gemessen. Diese Methode wird heute zum Teil noch in Arztpraxen angewendet und liefert sehr sichere Ergebnisse.
Die modernen Messgeräte für den Hausgebrauch arbeiten meist aber nach der „oszillometrischen“ Methode. Hierbei misst ein elektronischer Drucksensor in der Manschette den Druck der Pulswellen. Mithilfe eines Algorithmus errechnet das Gerät aus der Druckschwankung den angezeigten Blutdruckwert. Das funktioniert nicht nur am Oberarm, sondern auch am Handgelenk. Um plausible Messergebnisse zu erzielen, muss man aber ein paar Kleinigkeiten beachten:
- 30 Minuten vor der Messung nichts mehr unternehmen, was den Kreislauf zusätzlich ankurbelt, wie z. B. ein warmes Bad oder Sport. Auch Mahlzeiten, Alkohol- und Koffeingenuss oder Rauchen können die Ergebnisse verfälschen
- Mindestens 5 Minuten Ruhepause vor der Messung, Beine dabei nicht überschlagen. Keine Messung zu stressreichen Zeiten: Stress lässt den Blutdruck steigen
- Messung am unbekleideten Arm an einem ruhigen Ort, bei der Messung aufrecht sitzen, nicht bewegen oder sprechen
- Blutdruck täglich zur selben Zeit messen, denn morgens ist er höher, fällt zu Mittag etwas ab und steigt am späten Nachmittag wieder an. Morgens vor der Einnahme der blutdrucksenkenden Medikamente messen.
- auf passende Manschette achten: Bei sehr starken Oberarmen muss die Manschette nicht nur länger, sondern auch breiter sein, um den nötigen Druck erzeugen zu können, sonst erhält man fälschlicherweise zu niedrige Werte
- Manschette auf Herzhöhe halten! Beim Oberarmgerät kein Problem, bei der Messung am Handgelenk aber häufige Fehlerquelle: Befindet sich die Manschette zu hoch, fällt der Wert zu niedrig aus, und umgekehrt. Handgelenk dabei nicht abknicken! Bei fortgeschrittener Arteriosklerose oder Diabetes ist die Messung am Oberarm sicherer.
Die Deutsche Hochdruckliga untersucht jedes Jahr neue Blutdruckmessgeräte auf ihre Messgenauigkeit. Das Siegel der Hochdruckliga ist ein Qualitätsmerkmal und in der Apotheke finden Sie fundierte Beratung zur Auswahl des für Sie passenden Messgerätes.
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