>

Gesundheit aktuell

Hier unser Ratgeber des Monats

Alle Jahre wieder… Kopfläuse ein Mitbringsel aus den Ferien

Es wie­der­holt sich Jahr für Jahr: Ab Be­ginn der Som­mer­fe­ri­en stei­gen die Fäl­le von Kopf­laus­be­fall plötz­lich an, bis sie Mit­te Sep­tem­ber ih­ren Hö­he­punkt er­rei­chen. Zu­meist be­trof­fen sind Kin­der bis zum zwölf­ten Le­bens­jahr.

Doch was kann man da­ge­gen tun?

Vor al­lem kann man sa­gen: An der Hy­gi­ene liegt es nicht! Häu­fi­ge­res Du­schen und Haare­wa­schen führt nur zu „sau­be­re­ren“ Läu­sen, aber es hält sie nicht fern.

Läuse kön­nen we­der sprin­gen noch flie­gen, sie kön­nen le­dig­lich bei en­gem Kon­takt von Kopf zu Kopf krab­beln (und das tun nur die aus­ge­wach­se­nen Läu­se). Je nach Um­ge­bungs­be­din­gun­gen über­le­ben sie ohne ei­nen mensch­li­chen Wirt al­ler­höchs­tens 48 Stun­den. Be­reits nach we­ni­gen Stun­den ohne Blut­mahl­zeit sind sie so ge­schwächt, dass sie kei­nen neuen Wirt mehr „an­zapfen“ können.

Das be­deu­tet für die Praxis, dass man auf auf­wän­di­ge Rei­ni­gungs- und Des­in­fekt­i­ons­pro­ze­du­ren im Haus­halt ver­zich­ten kann. Es kann sinn­voll sein, Käm­me, Bürs­ten, Haar­span­gen und -gum­mis gründ­lich mit Hand­bürs­te und hei­ßer Sei­fen­lau­ge zu rei­ni­gen. Die­se soll­ten dann auch nur von ei­ner Per­son be­nutzt wer­den. Even­tu­ell ein­ma­lig Bett­wä­sche, Schlaf­an­zü­ge und Hand­tü­cher wech­seln. Eine Wei­ter­ga­be der Läu­se durch Ku­schel­tie­re oder Müt­zen ist sehr un­wahr­schein­lich.

Als pro­ble­ma­tisch er­weist sich häu­fig, dass bei ei­nem Erst­be­fall ty­pi­sche Symp­to­me wie Juck­reiz erst nach Wo­chen auf­tre­ten, wenn die Läuse sich un­be­merkt schon mun­ter ver­mehrt ha­ben. Daher wür­de ich eher emp­feh­len, die Haare der Kin­der in der Som­mer­zeit re­gel­mä­ßig zu kon­trol­lie­ren. Läu­se kle­ben ihre Eier di­rekt ober­halb der Kopf­haut an die Haare, be­vor­zug­te Stel­len sind die Schlä­fen, der Nacken und hin­ter den Oh­ren. Frisch ge­schlüpf­te Läu­se­sta­di­en sind fast durch­sich­tig und da­her im Ge­gen­satz zu den wei­ßen bzw. brau­nen Nis­sen (Ei­hül­len) schlecht zu erkennen.

Die Doppeltherapie bringt Erfolg:

  1. Läuse­mit­tel zur An­wen­dung auf der Kopf­haut

Mittel der Wahl ist Di­me­ti­con, ein inertes Si­li­kon­öl, das auf der Haut nicht re­sor­biert wird. Es kriecht in die Atem­öff­nun­gen der Läu­se und führt in­ner­halb von Mi­nu­ten zum Er­stic­ken der Pa­ra­si­ten. Auf­grund des phy­si­ka­li­schen Wirk­prin­zips ist ei­ne Re­sis­tenz­bil­dung nicht zu er­war­ten, eine mehr­mi­nü­ti­ge Ein­wirk­zeit reicht aus. Ei­ne Al­ter­na­ti­ve stel­len Prä­pa­ra­te mit Neem­öl dar, deren Wir­kung ähn­lich funktioniert.

  1. Feuch­tes Aus­käm­men

Um das sys­te­ma­ti­sche Käm­men mit ei­nem spe­zi­el­len Nis­sen­kamm zu er­leich­tern, wer­den die an­ge­feuch­te­ten Haare mit ei­ner Haar­spü­lung vor­be­han­delt - Metall­zin­ken sind scho­nen­der für die Haare.

Das Robert-Koch-Institut emp­fiehlt fol­gen­des Be­hand­lungs­schema:

Tag 1: Mit Kopf­laus­mit­tel be­han­deln und an­schlie­ßend nass aus­käm­men
Tag 5: Nass aus­käm­men, um früh ge­schlüpf­te Lar­ven zu er­wi­schen
Tag 8,9 oder 10: Er­neut mit Kopf­laus­mit­tel be­han­deln um spä­ter ge­schlüpf­te Lar­ven zu er­fas­sen
Tag 13: Kon­trol­le durch nas­ses Aus­käm­men
Tag 17: Si­cher­heits­hal­ber noch ein­mal nass aus­käm­men

Ihnen gefällt dieser Beitrag? Teilen Sie ihn auf Facebook:  

 

Zurück